Es sollte eigentlich ein rauschendes Fest auf der Insel Grafenwerth werden. Bereits der Flohmacht und das Familienfest litt unter dem Nass, das von oben den Rasen aufweichte. Doch der ein oder die andere fand trotzdem den Weg auf die Insel.
“Wie müssen das Beste draus machen”, so Laura Solzbacher, die im Kassenzelt nicht so richtig viel zu tun hatte. Bei den Organisatoren des Stadtjugendrings liefen hinsichtlich der Abendveranstaltung die Telefone heiß. Aufgrund der Wetterprognose stand die Entscheidung an – Open-Air-Festival – ja oder nein. Dann sagte der Stadtjugendring Bad Honnef am Samstagnachmittag das Open-Air-Festival R(h)einspaziert kurzfrisitg ab und hofft auf die Solidarität der Fans des Festivals. “In 32 Jahren R(h)einspaziert haben wir noch nie vor einer solchen Situation gestanden”, stellt Vorsitzender Marius Nisslmüller fest. “Wir haben im gesamten Team sorgfältig und lange alle Umstände abgewogen und uns am Ende dazu entschlossen, das Musikprogramm aufgrund der angekündigten massiven Regenfälle abzusagen.” Alle Wettermodelle und Regenradare sowie die Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes waren eindeutig und ließen keinen Zweifel zu, dass die Insel Grafenwerth mitten im Regenband sein würde, das von der Eifel kommend Richtung Nordosten zog. Dazu kam eine amtliche Warnung vor Dauerregen mit Regenmengen von 25 bis 50 Litern hinzu. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Überschwemmungen in Bad Honnef und Umgebung. “Vor diesem Hintergrund war die Absage des Musikprogramms die einzige verantwortbare Entscheidung”, erklärt Marius Nisslmüller. Kassierer Marcelo Peerenboom ergänzt: “Uns ging es ab diesem Zeitpunkt nur noch darum, den absehbaren finanziellen Schaden zu begrenzen und unser Material vor Regen zu schützen.” Insgesamt geht der Stadtjugendring von einem Defizit in Höhe von rund 20.000 Euro aus. “Auch wir wären froh gewesen, wenn wir das Festival hätten durchführen können und gewusst hätten, dass uns der Starkregen verschonen würde”, betont Vorsitzender Marius Nisslmüller, “Hinterher ist man immer schlauer.” Am Abend blieben viele Besucher auf der Insel, auch wenn es kein Musikprogramm gab, und unterstützten durch den Verzehr von Speisen und Getränken. “Wir haben zum Glück eine Risiko-Rücklage gebildet”, erklärt Marcelo Peerenboom, der für die Finanzen verantwortlich ist. “Wenn uns jetzt niemand hilft und wir die Rücklage aufbrauchen müssen, dann kann es nächstes Jahr kein R(h)einspaziert geben.” Daher startet der Stadtjugendring nun eine Spendenaktion unter dem Motto “Rettet R(h)einspaziert”. Spenden an den Stadtjugendring gehen an folgende Bankverbindung: DE72 3806 0186 5605 2410 10 bei der Volksbank Köln Bonn oder an DE82 3705 0299 0000 1317 30 bei der Kreissparkasse Köln oder per PayPal-Donate an https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=MT5SQKCBC2PQN.