(bk) Bad Honnef. Zittern bis zur letzten Sekunde war für die Dragons bei den Baskets angesagt. Erst durch einen Wurf mit der Schlusssirene zwang Rhöndorf Gastgeber Würzburg 99:98 in die Knie. Headcoach Stephan Dohrn sprach unmittelbar nach der Begegnung von einer Lotterie, die man mit viel Glück gewonnen habe. Keine Frage, die Rheinländer sind von ihrer Topform noch ein Stück weit entfernt. Es war für alle Beteiligten eine knallharte Achterbahnfahrt. Gefühlt war Würzburg wie Rhöndorf schon auf der Siegerstraße, beide konnten das Spiel jedoch nicht dominieren. Nach dem dritten Viertel schienen die Gäste am Drücker zu sein. Mit einer souveränen Vorstellung im dritten Spielanschnitt hatten sich die Dragons mit 78:66 abgesetzt. Dann verloren sie aus unerfindlichen Gründen den spielerischen Faden. In den folgenden sieben Minuten gelangen dem Team von Stephan Dohrn nur noch sechs Punkte. Da auch Rhöndorfs Defensive ihre Arbeit weitestgehend einstellte, gingen die Hausherren, angetrieben vom überragenden Calvin Wishart, mit insgesamt 31 Pukten, knapp zwei Minuten vor dem Ende mit 89:82 in Führung. Als die Partie entschieden schien, packten die Dragons eine Ganzfeld-Presse aus, klauten Würzburg dreimal den Ball und starteten eine 6:0-Lauf zum 93:94 aus Rhöndorfer Sicht. Es entwickelte sich ein regelrechter Krimi, die Führung wechselte hin und her. Drei Sekunden vor Schluss hatte der gegnerische Spieler Calvin Wishart an der Freiwurflinie, beim Stand von 97:97, die Entscheidung in der Hand. Der US-Amerikaner verwandelte jedoch nur einen Versuch. Als die Würzburger Fans schon jubelnd über den ersten Saisonsieg die Arme in die Luft reckten, schnappte sich Marco Rahn den Ball, schickte einen langen Pass, der Alexander Lagerman adressiert war, in Richtung Würzburger Zone auf die Reise, der wiederrum per gelungenem Jumper die Dragons jubeln ließ. Es war überhaupt der Abend von Alexander Lagerman. Der Flügelspieler hatte ein extrem heißes Händchen jenseits der Dreierlinie, versenkte fünf von sechs Versuchen und machte 22 Punkte. Wichtige Faktoren im Rhöndorfer Spiel waren zudem Tim Smith Jr. (20 Pkt.), Marco Rahn (9 Reb.) sowie Marko Rosic (9 Ass.). Es bleibt die Erkenntnis, dass die Offensive gut funktioniert hat. Die Dragons-Defensive dagegen bleibt ein Sorgenkind. “Es war ein Viertel lang ein gutes Spiel, im dritten haben wir es gut gemacht” so Headcoach Stephan Dohrn, “Offensichtlich haben wir danach aufgehört zu spielen. Wir führen unseren defensiven Plan nicht konsequent aus. Deswegen war es am Ende eine Lotterie, die wir mit sehr viel Glück gewonnen haben.” Die Dragons Rhöndorf spielten mit Smith (20 Pkt./1-3er/6 Reb.), Rosic (2/9 Ass.), Pilipovic (11/3), Lagerman (22/5), Kazakevicius (6), Diallo (4), Marco Rahn (12/9 Reb.), Janeck (9/1), Müller (13/1) und Behrendt.
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